Kabinenroller Test – Wir testen und vergleichen Kabinenroller, E-Mobile und Seniorenmobile
 

Test Kabinenroller Electron










Testbericht: Kabinenroller ELECTRON
Der Kabinenroller Electron tritt mit dem Anspruch an, den städtischen Verkehr zu verändern und jungen Menschen ab 15 Jahren eine attraktive Alternative zum ersten eigenen Auto zu bieten oder auch an ältere Personen, denen er eine praktische Alternative zum herkömmlichen Auto bietet.
 Mit einem Einstiegspreis von 5999 € und zwei Akku-Varianten – einem fest verbauten 60V/58Ah Blei-Gel-Akku und der Option auf ein oder zwei herausnehmbare 60V/60Ah Lithium-Akkus – verspricht der Electron eine flexible Lösung für die urbane Mobilität. Unser Praxistest konzentriert sich auf das Modell mit zwei herausnehmbaren Lithium-Akkus, um zu beurteilen, ob der Electron die hohen Erwartungen erfüllen kann.

Wir testen das E-Mobil Electron anhand folgender Kriterien

  • Reichweite
  • Ladezeit des Akkus
  • Fahreigenschaften
  • Geschwindigkeit 
  • Beschleunigung
  • Alltagstauglichkeit

Der Electron, ein kleines Elektroauto mit 2,32 Meter Länge


Das Interieur des Kabinenrollers präsentiert sich übersichtlich und aufgeräumt, obwohl es vorwiegend aus Hartplastik besteht und nur wenige Bedienelemente aufweist. Dieses kompakte Elektrofahrzeug bietet Platz für zwei Personen, die hintereinander sitzen. Besonders hervorzuheben ist der drehbare Vordersitz, der auch Personen mit Beinproblemen ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht. Der Platz für den Beifahrer im hinteren Bereich könnte jedoch etwas geräumiger sein. Für Alleinfahrer bietet sich der hintere Sitz als praktische Stauraumlösung an – notwendig sogar, denn ein separates Kofferraumabteil fehlt dem Electron gänzlich.

Elektromobil Electron: Der Rollerführerschein reicht 

Um den Kabinenroller für Jugendliche ab 15 Jahren mit einem AM-Rollerführerschein zugänglich zu machen, ist die Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h begrenzt. Dies ermöglicht es auch Inhabern eines regulären Autoführerscheins, das Elektrofahrzeug legal zu steuern.



Reichweite und Laden des Akkus
In unserem Praxistest erreichte der Electron mit zwei 60V/60Ah Lithium-Akkus eine Reichweite von 117 Kilometern. Dieses Ergebnis wurde unter realen Bedingungen erzielt, bei einer Außentemperatur von 17 Grad Celsius und einem Fahrergewicht von 82 kg. Die Reichweite ist also ausreichend für Fahrten in der Stadt und im nahen Umkreis, mehr aber auch nicht. Die Akkus sind clever unter dem Beifahrersitz platziert, was allerdings bedeutet, dass bei Leerfahrt eines Akkus der Anschluss manuell zum zweiten Akku gewechselt werden muss. Eine simultane Nutzung beider Akkus ist nicht vorgesehen, was eine Umständlichkeit darstellt.
Das Herausnehmen der Akkus zum Laden bietet eine gewisse Flexibilität. Jeder Akku bringt ein Gewicht von 19 kg auf die Waage und ist mit zwei Handgriffen ausgestattet, was den Transport erleichtert. Ein leichteres Akkugewicht hätte jedoch die Handhabung weiter vereinfacht. Die Ladezeit beträgt etwa 6 Stunden für einen vollständigen Ladezyklus pro Akku, mit einer Ladegeschwindigkeit von 10 Ampere pro Stunde. Dies entspricht in etwa einer Nacht oder einem Arbeitstag. Obwohl diese Ladezeit akzeptabel ist, wäre eine schnellere Option zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit wünschenswert.
Jeder Kabinenroller wird mit einem Ladegerät ausgeliefert. Um beide Akkus gleichzeitig laden zu können, ist somit ein zweites Ladegerät erforderlich. Diese Möglichkeit, die Akkus sowohl im Fahrzeug als auch in der eigenen Wohnung oder der Arbeitstätte zu laden, steigert die Flexibilität und Alltagstauglichkeit des Elektron, obgleich eine Optimierung in Punkto Ladeinfrastruktur und Akkugewicht das Nutzererlebnis weiter verbessern würde.

Kabinenroller bequem an Autoladesäulen aufladen

Der Kabinenroller lässt sich ebenfalls an öffentlichen Autoladesäulen mittels eines "Typ 2, Schuko"-Ladekabels aufladen. Hierbei wird das Ladekabel in die Ladesäule eingeführt, während das Ladegerät des Kabinenrollers an den Schuko-Anschluss angeschlossen wird. Auf diese Weise kann das Fahrzeug bequem in städtischen Gebieten aufgeladen werden.

 
Fahreigenschaften


Das E-Mobil Electron besticht durch seine kompakten Abmessungen und einen geringen Wendekreis, ideal für den Stadtverkehr. Die Federung ist stadttauglich, könnte aber komfortabler sein, die Bremsleistung überzeugt mit einem kurzen Bremsweg. Die einfache Handhabung durch das Fehlen von Gängen und die direkte Umsetzung von Gas- und Bremsbefehlen machen den Einstieg leicht.


Geschwindigkeit und Beschleunigung
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 46 km/h die wir nach GPS gemessen haben und einer soliden Beschleunigung bietet der Electron eine angemessene Performance für städtische Bedingungen. 

Alltagstauglichkeit

Der Innenraum des Electron ist funktional gestaltet, mit elektrisch bedienbaren Seitenfenstern und der Möglichkeit, das Dach- und Heckfenster für zusätzliche Belüftung zu öffnen. Die Abwesenheit eines Kofferraums wird durch die Nutzung des hinteren Sitzplatzes als Stauraum teilweise kompensiert, was allerdings die Mitnahme eines Beifahrers ausschließt. Die LED-Scheinwerfer sorgen für gute Sichtverhältnisse, und die Verarbeitungsqualität ist dem Preissegment entsprechend zufriedenstellend.
Betriebskosten
Die Betriebskosten des Electron erweisen sich als äußerst günstig, mit Stromkosten von ca. 2 € auf 100 Kilometern und niedrigen Versicherungsbeiträgen von nur ca. 60 € pro Jahr, ohne die Notwendigkeit einer TÜV-Untersuchung oder Kfz-Steuer. Das macht den Electron zu einer wirtschaftlich attraktiven Option für den städtischen Verkehr.

Fazit
Der Kabinenroller Electron stellt eine interessante Option für die urbane Mobilität dar, besonders für junge oder ältere Menschen, die eine einfache und kostengünstige Alternative zum traditionellen Auto suchen. Trotz einiger Einschränkungen, wie der langen Ladezeit und dem begrenzten Raumangebot, überzeugt der Electron durch seine Reichweite, Flexibilität und geringen Betriebskosten. Als Beitrag zur nachhaltigen Stadtgestaltung und zur Reduktion des Verkehrskollapses kann der Electron sicherlich eine Rolle spielen, auch wenn es noch Raum für Verbesserungen gibt.